Familienbande:Faramondo
Beschreibung
Basierend auf der Oper „Faramondo“ von Georg Friedrich Händel entwickelten 54 Jugendliche aus allen Schulformen mit verschiedenen Workshop-Leiter*innen bei dem Crossover-Projekt „Familienbande: Faramondo“ ihr eigenes Stück.
Die Oper selbst fungierte dabei quasi als Steinbruch für die Ideen der Jugendlichen. Elemente von Musik und Text vermischten sich mit zeitgenössischen Formen (HipHop und Rap). Angesprochen werden sollten Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren – schwerpunktmäßig diejenigen, die zuvor nicht viel oder gar keinen Kontakt mit der Person Georg Friedrich Händel oder klassischer Musik hatten. 16 Stücke aus der Händel-Oper Faramondo, die durch Leitthemen miteinander verbunden sind, wurden ausgesucht, arrangiert und unter den
Gruppen (Chor, Rapper, Orchester und Band) verteilt. Die Rapper dienten dabei als Art Autorengruppe bzw. als Handlungsträger. Ihr Sprechgesang ersetzte die Rezitative. Die Arien mit Ihren Seelen- und Gefühlszustände wurden durch die anderen Gruppen dargestellt (Tanz, Chor, Orchester).
Die Choreographin und Regisseurin entwickelte im Laufe des Projektes gemeinsam mit den Jugendlichen die szenische Handlung auf der Bühne. Mit der Popakademie Baden-Württemberg GmbH, der LAG Rock in Niedersachsen e.V. und der musa e.V. haben die Internationalen Händel-Festspiele drei starke Kooperationspartner gewonnen.
Zielsetzung
Mit dem Projekt sollen Hemmschwellen oder Berührungsängste zu barocker und klassischer Musik abgebaut und ein individueller Zugang ermöglicht werden. Zudem sollen eigene Entfaltungsmöglichkeiten und Partizipation sowie kulturelle Teilhabe erschaffen sowie kreative und eigenverantwortliche Ausdrucksmöglichkeit geboten werden. Es zielt außerdem darauf ab, die Jugendlichen durch kulturelle Bildung zu stärken und eine Teilnahme an einer professionell geführten Produktion zu erreichen.
Die gemeinsame Arbeit Jugendlicher unterschiedlichster Herkunft und Vorbildung fördert zudem ein Verständnis für den anderen und Integration sowie Akzeptanz und den gegenseitigen Respekt von ausländischen und deutschen Jugendlichen. Weitere Ziele des Projektes sind die Gleichberechtigung von "E"-und "U-Musik", sich selber auszudrücken und eigene Bedürfnisse zu formulieren und ernst zu nehmen. Außerdem aus dem passiven Konsumieren von Popularmusik ein kreatives Aneignen der Mittel moderner Popmusik unter individuellen Gesichtspunkten zu schaffen sowie das Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken.
Darüber hinaus bietet das Projekt eine Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten, ein Sich-Ausprobieren, Grenzen erleben, Freude an der eigenen kreativen Betätigung erleben und die Einbindung Jugendlicher in die Stückentwicklung und szenischen Abläufe.
Beteiligte
- Kooperationspartner/Förderer
- Popakademie Baden-Württemberg GmbH, LAG Rock in Niedersachsen e.V., musa e.V.
- Teilnehmer/-innen
- Sowohl Jugendliche ohne oder mit wenigen Vorkenntnissen klassischer und barocker Musik, aber auch Jugendliche mit hoher musikalischer Vorbildung für das Orchester.
- Team
- Bernd Ruf (Künstlerische Leitung), Sonja Elena Schroeder (Regie, Bühnenbild, Kostüm und Requisite), Wolfgang Adenberg (Libretto und Texte), Benjamin Köthe (Arrangements), Gabi Radinger (Projektleitung), Vera Lüdeck und Tobias Wolff (Projektentwicklung), Dorian Kannenberg (Orchester- und Chorleitung), Annika Willemsen (Choreographie), Janina ‘Jaylez’ Lieseberg (Rap coach), Danny Fresh (Rap coach, Producing Raps and Beats), Tim Jesinghaus (Band coach), Henning Vater (Einstudierung Orchester), Marina Heine (Musiklehrerin, Projektbetreuerin), Philipp Drese (Video- und Lichtdesign), Isabel Pflugmacher (Kostümassistenz), Reimar de la Chevallerie (Videodokumentation)
Preise und Auszeichnungen
Förderpreis Musikvermittlung 2013 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und Musikland Niedersachsen gGmbH