NOAH

Ein Musiktheater-Projekt mit jungen Geflüchteten und Münchner*innen mit und ohne Migrationshintergrund

Beschreibung

Jeder kennt die Geschichte: Ein Mann rettet sich, seine Familie und alle Tierarten in einem selbstgebauten Schiff vor der großen Flut, woraufhin er sich in einem fremden Land eine neue Existenz aufbauen muss. Die dramatische Geschichte von Noahs Arche und der Sintflut ist eine der bekanntesten Erzählungen der Menschheit - was auch daran liegt, dass sie in verschiedenen Variationen in allen großen Kulturen erzählt wurde und wird: In Babylon genauso wie im antiken Griechenland, in der Bibel ebenso wie in der Thora und im Koran.

Dass diese Geschichte sich ideal für ein integratives Musiktheaterprojekt mit Jugendlichen verschiedenster Herkünfte eignet, zeigt das Projekt NOAH der Bayerischen Staatsoper, welches im Frühjahr 2016 in München stattfand.

Ausgehend von den Geschichten junger Geflüchteter in München erarbeitete die Regisseurin Jessica Glause über drei Monate hinweg ein Musiktheaterstück mit 32 Jugendlichen im Alter von 13 - 22 Jahren. Diese setzten sich aus drei Gruppen zusammen: Geflüchtete und Münchener Einwohner*innen mit und ohne Migrationshintergrund. Wie die Herkünfte variierten auch die musikalischen und sprachlichen Vorkenntnisse der Teilnehmenden stark. Enstprechend offen musste die gemeinsame Arbeit gestaltet werden. Am Ende wurden alle 32 junge Erwachsene als Darsteller*innen, Sänger*innen und Musiker*innen aktiv.

Die Musik basierte auf Benjamin Brittens Oper „Noye’s Fludde“ und wurde von dem jungen Komponisten Benedikt Brachtel um vielfältige, oft multikulturell anmutende Kompositionen und Arrangements ergänzt.

Zielsetzung

Durch die kreative Zusammenarbeit sollen die jungen Münchener*innen unterschiedlichster Herkünfte in Kontakt kommen und in einem tiefgreifenden Begegnungsprozess Verständnis füreinander entwickeln. Geflüchtete wie auch die hier aufgewachsenen Jugendlichen können in den Proben und der während der gemeinsamen Stückentwicklung ihre eigenen Fähigkeiten entdecken, entwickeln und sich kreativ und emotional ausleben. Die verschiedenen Schicksale und Geschichten der Geflüchteten können dabei nicht nur thematisiert, sondern anhand von Musik und der interkulturell vermittelbaren Geschichte von Noah gemeinsam erlebbar gemacht werden, für die Mitwirkenden wie für die Zuhörerschaft.

Beteiligte

Teilnehmer/-innen
Adnan Jafar, Alicia Brandtner, Ali Madad Qorbani, Ammar Tammas, Anna Zahlten, Anna-Maria Archvadze, Artina Abazi, Elyas Yassin Al Sabbagh, Hella Popp, Jawad Hossani, Julia Hochholzer, Karin Castro Mayser, Lavend Abdulaziz, Lena Kühn, Lukas Baumer, Maawia Abo Al Hassan, Maja Strobelt, Mohamed Abo Al Hassan, Mohamed Alabdo, Mohamad Saleh, Mohe Aldeni Abo Al Hassan, Mohammad Zia Faqirzada, Nastasja Erceg, Pakir Schah, Sebastian Reckert, Sanskriti Rai, Senem Soykök, Solitaire Bachuber, Sonja Freisler, Umar Farooq Baray, Vesna Vidakovic, Zahra Akhlaqi
Team
Jessica Glause (Regie) Benedikt Brachtel (Musik) Valerie Liegl (Bühne) Verena Kopp (Kostüme) Benjamin Richter (Licht) Amelie Erhard (Chor) Daniel Menne (Dramaturgie) Ursula Gessat (Theaterpädagogik)

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