Der Fall sola
neueste Sendbriefe vom Dolmetschen
Beschreibung
"Der Fall sola" bezieht sich auf das Reformationsjubiläum im Jahre 2017, genauer gesagt auf Martin Luthers Übersetzung der Bibel vor 500 Jahren. Eine solche Übersetzung fordert Kreativität - neue Wörter entstehen, neue Formulierungen, Bilder und Metaphern. Das Liquid Penguin Ensemble nutzt diesen Anlass, die Begriffe und Deutungen von Sprache genauer zu untersuchen und in den Genres Musik und bildende Kunst zu spiegeln. Es spannt dabei den Bogen von der Renaissance bis hin zu unserer heutigen vielsprachigen europäischen Gegenwart. Sprache wird übersetzt in Musik und in live entstehende Zeichnungen. Dann auch wieder zurück. Zeichnungen, inspiriert durch den Text werden, von den Musikern als grafische Notation gelesen, es werden z. B. finnische Radiostimmen vom Instrumentalensemble musiziert oder japanische Schriftzeichen als musikalische Notation interpretiert. Sphärische Flageoletttöne sind ebenso zu hören wie starke, fast aggressive Pizzicati und Klavierklänge. Die Sprecherin setzt sprachliche Impulse, die von Musikern und dem Zeichner aufgenommen werden. Sie nutzt dazu als Texte Zitate aus Luthers "Sendbrief vom Dolmetschen“ sowie eigene Parallelerzählungen, die sich um Fundstücke von neuen, alten, bekannten und fremden Worten ranken. Ihre Diktion war zum Teil wiederum Anlass für Kompositionen, sodass sich im Laufe des Stücks immer wieder absichtsvolle Engführungen zwischen Musik und Wort ergeben.
Zielsetzung
Das Jahr 2017 wird an unzähligen Stellen mit dem Reformationsjubiläum und somit mit Martin Luther verknüpft. Eine improvisierende musikalische und visuelle Darstellung ist eine ganz neue Herangehensweise an dieses Jubiläum. Luther-Anhänger*innen werden angesprochen ebenso wie Neue-Musik-Hörer*innen, Literaturfreunde, Bibel-Leser*innen und Kunstliebhaber*innen. Durch Produktionen wie "Der Fall Sola" gelingt es, Neue Musik und Improvisation auf eine ganz eigene Weise zu erfahren. Der Fokus liegt auf Martin Luthers Übersetzungen; die Musik kommt hinzu und unterstützt, untermalt und interpretiert die Thematik. Ebenso profitiert umgekehrt die Musik von den Illustrationen und den Texten. Es entsteht ein Gesamtkunstwerk, das Liebhaber*innen verschiedener Sparten zusammenbringt und einen Blick über den eigenen Tellerrand ermöglicht.
Beteiligte
- Kooperationspartner/Förderer
- Freie Akademie der Künste in Hamburg, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Körber Stiftung, Udo Keller Stiftung Forum Humanum, Ministerium für Kultur des Saarlands, Landeshauptstadt Saarbrücken, Stadt Trier u.v.m.
- Teilnehmer/-innen
- Konzertbesucher*innen, die sich für Martin Luther und seine Schriften interessieren und offen für neue Klänge und Bilder sind.
- Team
- Liquid Penguin Ensemble, Holger Stedem (Sounddesign), Ulrich Schneider (Licht/Raum), Marcus Droß (Beratung), Sven Rech (Videoproduktion)