Das rappelnde Klassenzimmer

Mit Hilfe von alltäglichen Materialien werden werden Klangfelder erkundet und zu spannender Musik entwickelt.

Beschreibung

Alltagsgeräusche und unbemerkte Klänge sind unsere ständigen Begleiter: Vom Tröpfeln des Wasserhahns, dem Qietschen unserer Schuhe auf dem Fussboden, dem Rattern eines Reissverschlusses bis zur großen Klangkulisse eines ganzen Pausenhofes bilden sie den akustischen Hintergrund unserer Umwelt. Aber wie entstehen solche Klangfelder eigentlich? Und wie wird daraus spannende Musik?

Genau solchen Geräuschen haben die Schülerinnen und Schüler nachgespürt und als erstes alltägliche Materialien wie Joghurtbecher, Pappkartons oder Spülbürsten auf ihre klanglichen Eigenschaften untersucht und ihnen viele verschiedene Geräusche entlockt.

Nach der gründlichen Klangforschung wurden die besten Sounds ausgewählt und in verschiedenen Klang- und Improvisationsspielen miteinander kombiniert und geprobt, um gemeinsam besonders gelungene Klangfelder und Kombinationen zu finden. Dabei wurden auch Geräuschgeber, die die Kinder zu Hause entdeckt und mitgebracht hatten, individuell in die Exploration und das Musikzieren einbezogen. Für die ausgesuchten Geräusche entwickelten die SchülerInnen anschließend selbstständig jeweils 10 bis 20 grafische Notationszeichen.

Die beiden teilnehmenden Klassen entwickelten im Verlauf des partizipativen Prozesses des Workshops daraus unterschiedliche Präsentationsformate:

Die eine Klasse entwickelte aus ihren Notationszeichen eine Klangkarte, auf der diese nach Klangcharakter und Lautstärke angeordnet waren. Mit Hilfe dieser Karte dirigierten bzw. improviserten zwei DirigentInnen zeitgleich das im Kreis um die Karte sitzende zweistimmige Geräusch-Orchester.

Im Anschluß an ihre interne Präsentation in der Schule erklärten die SchülerInnen dem Publikum in Kleingruppen die Notationszeichen und boten die Möglichkeit, das Klangmaterial selbst auszuprobieren.

Die zweite Klasse entwickelte mit ihren Notationszeichen zuerst eine vierstimmige Geräusch-Komposition mit fixierter grafischer Partitur für den gesamten Klassenverband.

Für die finale Aufführung wurde dieser Ansatz zu einer Raum-Klang-Komposition weiterentwickelt, indem ein herumflitzender Dirigient vier im Raum verteilte Klanggruppen durch Austauschen von Pappkärtchen mit Notationszeichen dirigierte.

Dabei entstand ein wunderbar dynamisches und immersives Raum-Klang-Erlebnis aus changierenden Klangfeldern, welche das Publikum klanglich umschloss und den Raum akustisch erlebbar machte.

Zielsetzung

Ziel des Projektes war, den Klang als ästhetisches Ausdrucksmittel zu stärken, die Freude am Geräusch und am aufmerksamen Hören zu fördern, eigenes künstlerisches Arbeiten mit Klängen anzustoßen und an geräuschorientierte Klangkunst und experimentelle Musik mit Geräuschen heranzuführen.

Beteiligte

Teilnehmer/-innen
Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen
Team
Daniela Fromberg & Stefan Roigk