Musikland Niedersachsen
Fachtag Festivals und Spielstätten 2023

24. & 25. Februar 2023 in Hannover.
in den Räumen der Fachhochschule des Mittelstandes, Lister Str. 17
Das Teilnehmer*innen-Limit ist leider erreicht. Ihr könnt euch nur noch auf eine Warteliste setzen lassen. Wir verständigen Euch im Falle von Absagen.
Schreibt uns dazu gerne eine Mail an:
info@musikland-niedersachsen.de
Teilnahmegebühren:
für beide Tage:
30€ (ermäßigt 20€)
für einen Tag:
15€ (ermäßigt 10€)
Die Teilnahmegebühr beinhaltet die Verpflegung für die Konferenztage.
Die letzen drei Jahre haben tiefe Spuren in der Kulturlandschaft hinterlassen – massive Einschränkungen durch die Pandemie, steigende Kosten durch die Inflation, große Unsicherheiten, die weiter bestehen bleiben. Gleichzeitig haben sich die Netzwerke der Festivals und Club vielerorts weiterentwickelt und starke Verbindungen entstehen lassen.
Ein guter Ausgangspunkt, um in ALLIANZEN den alten und neuen Herausforderungen zu begegnen. Beim Fachtag Festivals und Spielstätten diskutieren wir dazu mit Euch und geladenen Expert*innen über verschiedene Themen wie der ökologischen- und sozialen Nachhaltigkeit, Booking, Nachwuchskräfte und Publikumsbeziehungen und schaffen Raum für persönlichen Austausch und ein (Wieder-)Sehen abseits von Bildschirmen.
Wir laden alle Veranstalter*innen aus Niedersachsen ein, gemeinsam mit uns Ideen zu entwickeln, um eine nachhaltige Zukunft von Festivals und Spielstätten zu gestalten.
Das Teilnehmer:innen-Limit ist leider erreicht. Ihr könnt euch nur noch
auf eine Warteliste setzen lassen. Wir verständigen Euch im Falle von
Absagen.
Schreibt uns dazu gerne eine Mail an:
info@musikland-niedersachsen.de
Programm
Fr., 24. Februar (Tag 1)
11:00 | Eröffnung |
11:30 | Begrüßung: Sina-Mareike Schulte (Leitung Musikland Niedersachsen) und Gunnar Geßner (Klubnetz & LiveKomm) |
11:35 | New in Town Festivalschnack Einstiegstalk mit neu gegründeten Festivals mit Philipp Kohnke (Überschlag Festival), Christina Ferdinand (Hell over Halen), Nina Lehmann (Kiezkultur Festival), Henning Bundies (BraunschweigBAROCK) und dem Musikland Team |
12:15 |
Kulturpolitische Diskussion mit Eva Viehoff, MdL (Kulturpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen-Landtagsfraktion) Cindy Lutz, MdL (Kulturpolitische Sprecherin, CDU-Landtagsfraktion) Annette Schütze, MdL (Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kultur, SPD-Landtagsfraktion) |
13:00 | Mittagspause |
Parallele Stränge
14:00 - Bürokratie, Booking oder Nachtkultur
Workshop: Förderungen abrechnen
Tipps für das Schreiben von Verwendungsnachweisen und Sachberichten
mit David Lampe
Diskussionsrunde: Allianzen im Booking?
Oder auch: wer trägt eigentlich die Kosten, wenn alles teurer wird? – Ein Tête-à-Tête zwischen Festival-, Club-, Agentur- und DIY-Booker:innen
mit Pamela Owusu-Brenyah (Pop-Kultur)
Joules the Fox
G.T. Drecka (Café Glocksee)
Chris Heide (Schockverliebt Artists)
Moderation: Nelly Welskop (LiveMusikKommission e.V.)
Fakten & Feedback – Koordinationsstelle Nachtkultur
Wer wird es? Wer wählt aus? Wozu überhaupt? Was soll ein Nachtrat sein? Austausch über diese und weitere Fragen.
mit Bernd Jacobs (Landeshauptstadt Hannover) & Gunnar Geßner (KlubNetz)
15:30 | Kaffeepause |
16:00 - Publikum oder Nachwuchs
Workshop: Audience Development
Eine daten- und methodenbasierte Auseinandersetzung mit dem eigenen (Nicht-)Publikum
mit Terry Krug
Ideenwerkstatt: Wo sind die Leute?
Wie begeistern wir Menschen (wieder) für Haupt- und Ehrenamt in der Club- und Festivallandschaft?
mit Impulsen von
Louise Engel (Hochschule für Musik und Theater Hamburg)
Daniela Rieken (Summertime Festival / Stadtjugendpflege Wolfenbüttel)
Insa Lienemann (Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung in Niedersachsen)
17:30 | Ende und Ausklang mit Abendessen und anschließenden Feierabenddrinks |
Sa., 25. Februar (Tag 2)
11:30 | Gemeinsamer Brunch und erstes Panel: FLINTA*-Personen in männerdominierten Festivalberufen. Erfahrungsberichte. präsentiert vom AK Festivalkombinat der LiveKomm mit Maya (PämPäm Berlin) Fiene (Freelancerin & SOS Soundsystem Void Acoustic) Katja (Freelancerin) Julia (Freelancerin) Moderation: Anna Blaich (Bundesstiftung für Livekultur) |
12:30 | Kurzvorstellung digital.culture.hubs Musikland Niedersachsen und KlubNetz |
13:00 - Nachhaltigkeit, Awareness und Equality
3 Impulse zur Nachhaltigkeit |
mit Kolja Schwab (Pavillon Hannover)
mit Ines Fischer & Erik Mersmann (Lautfeuer Festival)
mit Jonas Gudegast (Breminale)
|
Awareness |
Teil 1: Awareness - Begrifflichkeiten, Relevanzen, Erfahrungen mit Anna Rießen (we take care, Pavillon Hannover) Gwendolyn Patzer (snntg) Isabel Jacobs (snntg) |
Gender-Equality |
Workshop: Leadership in männlich dominierten Teams – Teil 1 Im Rahmen des Mentoring-Programm Females* for Festivals - open for FLINTA mit Johanna Bauhus (Ladies&Ladies Label) |
14:30 | Pause |
15:00 - Nachhaltigkeit, Awareness und Equality (Teil 2)
Runder Tisch: Ressourcenteilung für mehr Nachhaltigkeit
Ideen- und Bedarfsaustausch zu Möglichkeiten der Ressourcenteilung niedersächsischer Festivals
mit Saskia Maria Lorenzen-Schmidt und Christian Haasen (lunatic e.V.)
Awareness Teil 2: we take care - Ein Projektbeispiel aus Hannover
mit
Anna Rießen (we take care, Pavillon Hannover)
Gwendolyn Patzer (snntg)
Isabel Jacobs (snntg)
Workshop: Leadership in männlich dominierten Teams – Teil 2
Im Rahmen des Mentoring-Programm Females* for Festivals - open for FLINTA
mit Johanna Bauhus (Ladies&Ladies Label)
16:30 | Ende und Ausklang |
Programm-Inhalte
Fr., 24. Februar (Tag 1)
New in Town Festivalschnack
Einstiegstalk mit neu gegründeten Festivals
mit Philipp Kohnke (Überschlag Festival), Christina Ferdinand (Hell over Halen), Nina Lehmann (Kiezkultur Festival), Henning Bundies (BraunschweigBAROCK) und dem Musikland Team
11:35-12:15 Uhr (Forum)
Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren viele bereits bestehende Festivals vor schwierige Herausforderungen gestellt: Fehlendes Publikum, krankheitsbedingte Ausfälle, Verschiebungen, uvm.
Trotz der Hürden sind in den letzten zwei Jahren aber auch neue Festivals in Niedersachsen hinzugekommen. In einer lockeren Gesprächsrunde möchten wir uns mit Vertreter:innen des Kiezkultur Festival, des Überschlag Festival, des BraunschweigBAROCK und des Hell over Halen über Ihre Erfahrungen der Festivalgründung in Corona-Zeiten austauschen. Vor welchen Herausforderungen standen sie? Wie hat das Booking funktioniert? Wie konnten sie ihr Publikum gewinnen? Und zum Schluss: Wie haben sie es letztendlich geschafft das Festival auf die Beine zu stellen?
Neue Legislatur, neues Glück – wie stehen die Chancen für die Förderung von Festivals und Spielstätten?
12:15-13:00 Uhr (Forum)
Eine „lebendige und breite Kulturlandschaft“ braucht – neben anderen Orten und Initiativen – Festivals und Clubs. Erstmalig sind diese im Koalitionsvertrag der Niedersächsischen Landesregierung namentlich verankert. Ein Schritt in die richtige Richtung. Doch stecken dahinter bereits konkrete Visionen und Ideen, wie eine adäquate Förderung der Festival- und Clublandschaft auf Landesebene aussehen kann? Dieser Frage wollen wir im Gespräch mit den Kulturpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, SPD und der Oppositionsfraktion CDU auf den Grund gehen und dabei auch die politischen Forderungen des Landesverbands Klubnetz in den Ring werfen.
Workshop: Förderungen abrechnen
Tipps für das Schreiben von Verwendungsnachweisen und Sachberichten
14:00-15:30 Uhr (R 2/05)
Bedingt durch die Covid-19-Pandemie waren viele Veranstalter*innen gezwungen erstmals staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen. Dies war zur finanziellen Sicherung der Veranstaltungen unerläßlich, verursachte aber neue Anforderungen an die Buchhaltung und Abrechnung. Mit dem Auslaufen der Projektzeiträume sind nun Verwendungsnachweise und Sachberichte zu erstellen. Dieser Workshop bietet die Chance des Austauschs zwischen den Teilnehmer*innen. Anhand von konkreten Beispielen der Veranstalter*innen können Fragen geklärt und Erfahrungen geteilt werden, um den Abschluss der Fördermaßnahmen zeiteffizient und fehlerfrei zu meistern.
David Lampe initiierte nach 10 Jahren als Booker und Klubbetreiber im Jahr 2014 die Gründung des KlubNetz, dem Verband der Niedersächsischen Konzertkulturschaffenden e.V.. Neben seiner Tätigkeit als Dozent an der Hochschule Hannover vertritt er das KlubNetz als Geschäftsführer und unterstützt dessen Vorstand in der Arbeit für Klubs und Festivals. Zudem ist er für den PLATZprojekt e.V. als Geschäftsleiter aktiv.

Leona Ohsiek
Diskussionsrunde: Allianzen im Booking
Oder auch: wer trägt eigentlich die Kosten, wenn alles teurer wird? –
Ein Tête-à-Tête zwischen Festival-, Club-, Agentur- und
DIY-Booker*innen.
14:00-15:30 Uhr (Forum)
Die Kosten der Live-Produktion steigen immer weiter, wer fängt das auf? Wie beeinflussen das Auslaufen von Fördermitteln und die „Post-Corona“-Phase weiterhin das Booking? Wie steht es um divers aufgestellte Line-ups?
Genau über diese Fragen möchten wir uns gemeinsam mit Expert*innen aus dem Festival-, Club-, Agentur-, und DIY-Booking austauschen und im Plenum konstruktiv über die Zukunft des Bookings und die Möglichkeiten von Allianzen diskutieren.
Fakten & Feedback – Koordinationsstelle Nachtkultur
Wer wird es? Wer wählt aus? Wozu überhaupt? Was soll ein Nachtrat sein? Austausch über diese und weitere Fragen.
mit Bernd Jacobs (Landeshauptstadt Hannover) & Gunnar Geßner (KlubNetz)
14:00-15:30 Uhr (R 2/06)
Das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover hat gemeinsam mit dem Klubnetz auf Grundlage eines Ratsauftrags ein Konzept für eine Koordinationsstelle für Nachtkultur erarbeitet. Herausgekommen ist ein bunter Strauß an Handlungsfeldern und Aufgaben.
Damit das alles bewältigt werden kann, ist viel Power erforderlich und daher werden aus Mitteln der Stadt zwei Personalstellen geschaffen. Eine Stelle wird im Kulturbüro der Stadtverwaltung angesiedelt und eine beim KlubNetz, wo sie die Szene vertreten soll.
Was dahinter steckt, wo Input noch nötig und was dort alles gemacht werden soll, ist auf der Agenda.
Workshop: Audience Development
No-Shows, schleppender Vorverkauf, halbvolle Konzerthallen – Was ist nur los? Wo ist das Publikum hin? Wann haben wir sie verloren und wie bekommen wir sie wieder zurück? In ihrem Workshop „Audience Development“ geht Terry Krug dem Problem auf den Grund und entwickelt gemeinsam mit den Teilnehmer*innen Lösungen zur Resilienzstärkung von Kulturbetrieben.
Terry Krug hat als Betreiberin der legendären Tanzhalle St. Pauli vor 20 Jahren ihr Herz an die Live-Kultur und das Nachtleben verloren. Als Gründungsmitglied der Interessensverbände Clubkombinat e.V. in Hamburg und der LiveKomm hat sie sich viele Jahre auf Landes- und Bundesebene für die Stärkung und Sicherung der Clubkultur eingesetzt. Im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit der Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg, besser bekannt als Clubstiftung konzipierte Terry Krug zahlreiche beispielhafte Förderprogramme.
Mit Ihrer Netzwerkagentur Krug+ berät sie heute Organisationen im Rahmen von Innovations- und Transformationsprozessen. Als Initiatorin von Viva la VUCA, einem interdisziplinäres Expert*innen-Netzwerk, beschäftigt sie sich intensiv mit dem kulturellen Wandel, um neue Wege zu finden. - Nicht aus der Krise, sondern mit der Krise. Abends trifft man sie sicherlich in einem ihrer beiden Restaurants KRUG oder Fritzis in Hamburg St. Pauli.

Lidija Delovska
Ideenwerkstatt: Wo sind die Leute?
Wie begeistern wir Menschen (wieder) für Haupt- und Ehrenamt in der Club- und Festivallandschaft?
16:00 - 17:30 Uhr (Forum)
Der Fachkräftemangel ist in der Veranstaltungs- und Kulturbranche omnipräsent. Festivals mussten deswegen abgesagt werden, Konzerte werden verschoben, Projekte sind auf einmal nicht mehr realisierbar. Gleichzeitig haben nahezu alle Initiativen, Verbände und Vereine Probleme, Ihre Mitglieder zu halten oder neue hinzuzugewinnen. In Form von kurzen Impulsen von Expert*innen möchten wir dazu verschiedene Sichtweisen auf das Problem anhören und im Anschluss gemeinsam mit Ihnen diskutieren und erste Lösungsansätze finden.
„Was können wir dir bieten?“ – Die Employer Value Proposition für Kulturorganisationen
Laut einer Studie zu Stellenanzeigen für Kulturmanager*innen argumentieren 63% der Arbeitgeber hauptsächlich mit ihrer bedeutenden Stellung in der Kunst. Das kann doch nicht alles sein, oder? Zwischen Wissenschaft und Praxis soll dieser Vortrag Impulse setzen, die Sie dabei unterstützen, im vielbesprochenen War For Talents zu bestehen. Gemeinsam wollen wir uns den Fragen ihrer jüngsten Forschung widmen: Wie positioniere ich mich als attraktive*r Arbeitgeber*in in Zeiten des Fachkräftemangels? Wie schaffe ich es, Mitarbeiter*innen zu mir zu holen, die zu mir passen? Und woher weiß ich eigentlich, was mich als Arbeitgeber*in ausmacht?
Louise Engel studierte Wirtschaftswissenschaften und Kultur- und Medienmanagement in Stuttgart, Ottawa und Hamburg. Sie war im Marketing sowie im Innovations- und Projektmanagement verschiedener Organisationen tätig, ist als Cellistin zwischen Klassik und Pop unterwegs und wünscht sich eine offenere und inklusivere Kulturlandschaft.

Best Practice: Summertime Festival und die Arbeit mit ehrenamtlichen Jugendlichen
Daniela Rieken teilt in ihrem Impuls ihre Erfahrungen aus 10 Jahren der Arbeit mit ehrenamtlichen Jugendlichen. Der Fokus liegt auf dem "Summertime Festival" und beschäftigt sich damit, wie die Beteiligten motiviert wurden, sich ehrenamtlich zu engagieren, ihre Erfahrungen und was das Festival für sie bedeutet. Sie beschreibt auch, wie die Jugendlichen die Rolle der Sozialpädagogen wahrnehmen und ob das Festival zu weiterem Engagement oder beruflichen Zielen führt. Die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen und Sozialpädagogen ist entscheidend für den Erfolg des Projekts und das Festival bietet eine einzigartige Chance, sich zu engagieren und die Kultur und Gemeinschaft zu fördern. Die Beteiligten erleben das Festival als Teil ihrer Identität und es motiviert sie, sich auch in anderen Bereichen zu engagieren.
Daniela Rieken ist Sozialarbeiterin und seit 2017 verantwortlich für den Jugendkulturbereich der Stadt Wolfenbüttel. Sie hat das Kulturcafé "Veränder.Bar" zusammen mit Wolfenbüttler:innen eröffnet und ist Projektverantwortliche für das Summertime Festival. Beide Projekte fördern Ideen und Visionen junger Menschen und eine diverse Beteiligung.
Benjamin Schilling
Insa Lienemann ist bekennende Ostfriesin und studierte Diplom-Erziehungswissenschaft. Musik ist ihr Mittelpunkt der Freizeit. Der musikalische Weg führte vom Klavier zum Akkordeon. Nach vielen Jahren in der Klezmermusik ist ihr aktueller Schwerpunkt die nordeuropäische Folksmusik. Sie ist Geschäftsführerin der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e. V. und war externe Sachverständige für Kultur in der „Enquetekommission des Niedersächsischen Landtags zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement“ in der vorigen Legislaturperiode.

Sa., 25. Februar (Tag 2)
FLINTA*-Personen in männerdominierten Festivalberufen. Erfahrungsberichte.
präsentiert vom AK Festivalkombinat der LiveKomm
11:30 - 13:00 Uhr (Forum)
Das "GenderGap" auf Festivalbühnen wird medial heiß diskutiert. In diesem Panel möchten wir einen Blick hinter die Bühne wagen: Wie nehmen FLINTA*- Personen eine Festivalproduktion wahr? Gibt es auch hier ein "GenderGap", dass einer Sensibilisierung bedarf? Warum sind bestimmte Tätigkeitsfelder eher mit männlichen Akteuren besetzt und welchen Einfluss hat das auf den Arbeitsalltag von FLINTA*- Personen?Gemeinsam möchten wir mit den Anwesenden ergründen, ob bestimmte Tätigkeitsfelder auf Festivals eine Frage des Geschlechtes oder durch individuelle Biografien bestimmt sind.
Dieses Projekt wird gefördert von der Initiative Musik mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Workshop: Leadership in männlich dominierten Teams
13:00-14:30 Uhr
15:00-16:30 Uhr (R 2/06)
Können Sie CEO? „Weniger BWL, mehr Empathie“ titelt Harvard Businessmanager und wir fragen uns, wann typisch männliche Rollenbilder nicht mehr mit Führungskompetenz gleichgesetzt werden. Wir reden über Leistungsgesellschaft, Burnout-Modelle und Michael-Komplexe und beantworten die Frage ob patriarchale Strukturen ein Eiertanz zwischen Privileg und Überlastung sind. Spoiler: Ja. Zusammen erarbeiten wir Gründe, die für einen Change-Prozess sprechen und Möglichkeiten wie wir (als Führungspersonen) Akzeptanz für Diese erhöhen können. Es wird Platz geben für eure Geschichten, eure Hürden und eure Lösungsideen. Gemeinsam sprechen wir über verantwortungsvollen Machtgebrauch und was Empowerment damit zu tun hat.
Der Workshop richtet sich an FLINTA mit und ohne Führungserfahrungen.
Johanna Bauhus, Labelbossin, Musikerin, Managerin, Veranstalterin, Expertin für Awarenesskonzepte und Produktdesignerin, gründete 2016 Ladies&Ladys Label, das “erste offiziell sexistische Musiklabel der Welt”. Seitdem kämpft sie mit ihrem Team gegen den Sexismus in der Musikindustrie. Wegen dem klaren Wertekanon und der hohen gesellschaftlichen Transformationskraft von Ladies&Ladys wurden sie von der Bundesregierung als “Kultur&Kreativpilot*innen 2022” ausgezeichnet. Nebenbei hat sie 2019 “Safe The Dance” mitgegründet, eine Awareness- Diversity- und Inklusions-Agentur, die Workshops geben und Veranstaltungen zu “safer spaces” macht. Ein großes Medienecho erreichte sie 2022 durch das Projekt “Cock Am Ring”, ein Charity Sampler + zweitägiges Festival, welches sie zusammen mit der Band Kochkraft durch KMA umgesetzt hat. Hierfür konnte sie Kulturstaatsministerin Claudia Roth als Schirmfrau gewinnen. Ihre Hobbys sind: Bass spielen bei “Wenn einer lügt dann wir” (und natürlich am großen Durchbruch arbeiten).

Rudi Dinkela
3 Impulse zur Nachhaltigkeit
Ganzheitliche Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren ein Schlüsselpunkt verantwortungsvoller Planung und gesellschaftlicher Transformationen geworden. Ein Thema das nicht mehr nur optional ist, sondern mitgedacht werden muss: Über die Möglichkeiten, die Verantwortung und die Rolle ökologischer Planung bei Festivals und Spielstätten berichten diese drei Beispiele.
Impuls 1: ACT NOW! - Eine klimaneutrale Konzertreihe
Schon in wenigen Jahren müsste Deutschland klimaneutral sein, um den 1,5°C-Pfad nach Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Ein Ziel, dass damit auch für Kunst- und Kulturveranstaltungen gilt. Aber wie kann diese Klimaneutralität in so kurzer Zeit erreicht werden? Sicher nur, wenn sich alle Beteiligten wie Veranstalter*innen, Künstler*innen und Publikum zusammentun und gemeinsam überlegen. Dies wird das Kulturzentrum Pavillon im Rahmen der Konzertreihe ACT NOW! auf kreative und vielfältige Weise tun und die Erfahrungen dann für den täglichen Betrieb nutzen. Gefördert wird der Pavillon dabei von der Kulturstiftung des Bundes im „Fonds Zero“.
Im Impuls gibt es neben einem kurzen Update zur Klimakrise, Einblicke in das Konzept des Förderprogramms und die Projektplanungen zu ACT NOW!
Kolja Schwab ist Kulturwissenschaftler und beim Kulturzentrum Pavillon als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie als Klimabeauftragter tätig. Er ist Mitbegründer von Culture Declares Emergency Hannover, einer globalen Klimabewegung von Kunst- und Kulturschaffenden und war zuvor viele Jahre im Marketing und in der Nachhaltigkeitskommunikation des Wind- und Solarenergieunternehmens Windwärts Energie GmbH beschäftigt.

Impuls 2: Stromerzeugung mit Wasserstoff - LAUTFEUER Festival
Klimaschonung, ökologische Nachhaltigkeit, CO2-Neutralität – alles Begriffe, die in den letzten Jahren in der Eventbranche zunehmend thematisiert wurden und an Relevanz gewonnen haben. Gleichzeitig genauso laute wie große Dieselaggregate, die hinter den Kulissen die Festivalkleinstadt mit Strom versorgen, um den wachsenden Energiebedarf zu decken. Dass das nicht recht zusammenpasst, haben sich die Organisator*innen des LAUTFEUER Festivals in Lingen während der pandemiebedingten Festivalpause auch gedacht und sich mit der Möglichkeit beschäftigt, grünen Wasserstoff zur Energieproduktion einzusetzen. Im Zuge dessen konnten bereits eine Bühne sowie die umliegenden Stände und Theken CO2-neutral betrieben werden. Ihre Erfahrungen werden die Veranstalter*innen beginnend bei der ersten Konzeptionierung bis hin zum letzten Act auf der Wasserstoffbühne berichten.
Ines Fischer hat neben ihrem Faible für Musik und Festivals als Psychologin mit der Veranstaltungsbranche eigentlich so gar nichts am Hut – wäre da nicht das LAUTFEUER Festival, das jährlich in Lingen (Ems) ehrenamtlich vom Abifestival seit 1981 e.V. organisiert wird. Seit 2020 ist Ines Vorsitzende des Vereins, der seit über 40 Jahren mit kostenlosem Eintritt und vielseitigem Lineup tausende Besucher*innen anlockt. Für das Festival ist es seitdem immer wichtig, Haltung zu zeigen und für wichtige Themen einzustehen. Das stellten die Organisator*innen zuletzt durch den Einsatz von grünem Wasserstoff unter Beweis und zeigten, dass selbst ein ehrenamtliches Team mit ein bisschen Mut die ersten Schritte in Richtung klimaschonender Großveranstaltungen gehen kann.

Erik Mersmann studiert neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim LAUTFEUER Festival als Vorstandsmitglied eigentlich Informatik. Kein Wunder also, dass er zunächst überwiegend vor dem Laptop sitzend das Festival im digitalen Bereich vorangebracht hat. Während der Coronapause kam ihm dann die fixe Idee, grünen Wasserstoff auf dem LAUTFEUER einzusetzen, um eine klimaschonende Alternative bei der Energieversorgung zu schaffen – und auch ein bisschen, um zu zeigen, was ein ehrenamtliches Team so alles auf die Beine stellen kann.

Impuls 3: Forschungsprojekt "zoCat - zukunftsorientiertes Catering"
Veranstaltungen verursachen u.a. durch den Einsatz von Einweggeschirr erhebliche Mengen Müll. Will man als Veranstalter*in nun aber durch Einsatz von Mehrweg oder vermeintlich nachhaltigen Alternativen Gutes tun, kommt man schnell an seine Grenzen: Ist Mehrweg wirklich sinnvoll? Ist Biokunststoff besser als herkömmliche Produkte? Wo kann ich mich informieren?
Die Breminale erstellt derzeit gemeinsam mit der Hochschule Bremen und dem BUND ein Online-Tool, welches
Veranstalter*innen ermöglicht, das „nachhaltigste“ Geschirr für die eigene Veranstaltung zu identifizieren.
Im Impuls wird das Projekt vorgestellt und Einblicke in die Umstellung der Breminale auf Mehrweggeschirr
werden geteilt.
Weitere Informationen zum Projekt, den Projektpartnern und den bisherigen Ergebnissen gibt es hier.
Jonas Gudegast kommt gebürtig aus Osnabrück und studierte Kulturmanagement mit Schwerpunkt „Nachhaltige Organisation von Festivals“. Er musiziert, organisiert Konzerte und ist seit 2019 aktiv in Bremens Festivalszene unterwegs, um diese nachhaltiger zu gestalten. Er verantwortet den nachhaltigen Kern der Breminale und führt dort u.a. ein umfassendes Mehrwegsystem ein.

Philipp Nöhr
Runder Tisch: Ressourcenteilung für mehr Nachhaltigkeit
Ideen- und Bedarfsaustausch zu Möglichkeiten der Ressourcenteilung niedersächsischer Festivals
15:00-16:30 Uhr (Forum)
Während die Lager mancher Festivals und Spielstätten überquellen, Gerätschaften verrosten und der Vorrat an Mehrwegbechern bis zur Decke reicht, kämpfen jene ohne große Raumkapazitäten mit hohen Leihgebühren und niedrigen Verfügbarkeit unterschiedlicher Materialien. Hinzu kommt das (glücklicherweise) immer größer werdende Bedürfnis, mit den Ressourcen unserer Umwelt und Gesellschaft bewusst und schonend umzugehen.
In dieser Werkstatt wollen wir gemeinsam mit allen Interessierten an Lösungen zum Teilen von
Ressourcen schrauben, Bedürfnisse zusammenfegen und idealerweise direkt Zuständigkeiten ans
Brett nageln. Denn sharing is caring.
Christian Haasen (er/ihm) aka Hase studiert Kulturwissenschaften und BWL an der Leuphana Universität Lüneburg und gestaltet als Vorstand den lunatic e.V. mit. Zuvor war er beim lunatic Festival 2020 und 2021 mitverantwortlich für Fundraising und Nachhaltigkeit. Hase koordinierte im vergangenen Jahr die nachhaltige Einkaufsgemeinschaft von Höme und Tutaka mit.

Seit Saskia Lorenzen-Schmidt (sie/ihr) 2003 zum ersten Mal Dixi-Klo-durchtränkte Festivalluft inhalierte, lässt sie dieser ganz besondere Ausbruch aus dem Alltag nicht mehr los. Inzwischen hat sie diese Leidenschaft durch ihre Arbeit bei Höme - Für Festivals zum Alltag gemacht. Daneben engagiert sie sich seit 2020 als Vorstandsmitglied beim lunatic e.V., der dafür sorgt, dass ein jährlich wechselndes Nachwuchsteam an die Organisation des nachhaltig orientierten lunatic Festivals herangeführt wird. Saskia ist davon überzeugt, dass Veranstaltende zur Nachhaltigkeitstransformation beitragen können – und sollten.

Harriet Dohmeyer
Awareness: Begrifflichkeiten, Relevanzen, Erfahrungen
we take care - Ein Projektbeispiel aus Hannover
mit
Anna Rießen (we take care, Pavillon Hannover)
Gwendolyn Patzer (snntg)
Isabel Jacobs (snntg)
13:00-14:30 Uhr
15:00-16:30 Uhr (R 2/05)
„Das ergibt überhaupt keinen Sinn: Jeder hat eine Freundin, der sowas passiert ist. Aber niemand hat einen Kumpel, der sowas gemacht hat.“ – Lotta Kummer (Blond)
Wir gehen in den Austausch und sprechen mit euch über unsere Rolle als Veranstaltende und Kulturschaffende: Inwieweit sind wir selbst von Diskriminierung (nicht) betroffen und wie beeinflusst das unseren Blick auf Veranstaltungen? Warum ist es wichtig, sich dem Thema “Diskriminierungsformen bei Veranstaltungen” zu stellen und wie können wir Begegnungsstätten realisieren, die danach streben, dass alle sich gut und sicher fühlen?
Der Workshop ist offen für alle, mit und ohne Vorerfahrung, die sich mit dem Thema Awarness auseinandersetzen möchten.
Gwendolyn Patzer ist seit 2020 die Hauptverantwortliche für den Bereich Awareness beim SNNTG Festival und Teil des Arbeitskreises "we take care" in Hannover. Für den Act Aware e.V. gibt sie Workshops und Fortbildungen im Bereich Awareness und berät Veranstaltende bei der Entwicklung und Umsetzung von Awareness Konzepten.
Isabel Jacobs ist politische Bildnerin mit Schwerpunkten in Gender Studien und machtkritischen Gegenwartsanalysen. Sie war von 2020-2022 Vorständin des SNNTG e.V. und ist für den gemeinnützigen Verein weiterhin Teil des “we take care” Arbeitskreis.
Anna Rießen arbeitete seit 2019 hauptberuflich für das Kulturzentrum Pavillon als Referentin für PR und Werbung. Im Rahmen von “we take care” hat sie verschiedene Handlungsleitfäden für Veranstaltungen verfasst und koordiniert seit Herbst 2022 den Arbeitskreis des Projektes “we take care”.

Leona Ohsiek
Das Teilnehmer:innen-Limit ist leider erreicht. Ihr könnt euch nur noch
auf eine Warteliste setzen lassen. Wir verständigen Euch im Falle von
Absagen.
Schreibt uns dazu gerne eine Mail an:
info@musikland-niedersachsen.de
Die Landesmusikakademie und Musikland Niedersachsen gGmbH ist eine Gesellschaft des Landesmusikrats Niedersachsen e.V. in Kooperation mit dem Land Niedersachsen, der Stiftung Niedersachsen und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.